Emstal, Backofen-Museum

Emstaler Kugelbrote - Backofenmuseum

8 Familien gründeten 1983 die "Interessengemeinschaft Backofen Emstal" mit dem Ziel, alte Emstaler Traditionen neu zu beleben. Vor ca. 250 Jahren begannen Emstaler Familien auf dem Dorfplatz Lehmbacköfen zu bauen und in Gruppen gemeinschaftlich zu bewirtschaften.

Jeder Backtag war ein besonderer Tag für die Dorfbewohner. So ist es auch heute noch und darüber hinaus kommen viele Interessierte aus Nah und Fern zu uns.

 Vom Korn zum Brot – diesen Werdegang können unsere Besucher miterleben. Im Museum kann man auf einer Reibmühle, wie sie besonders im Mittelalter von den Bauersfrauen verwendet wurde, selber sein Mehl zum Backen aufbereiten. Dann wird in der Backstube unter Zusatz von Sauer, Salz und Wasser der Teig zubereitet und im mit Reisig beheizten Lehmbackofen gebacken.

Zur Geschichte des Brotes: Viele tausend Jahre der Menschheitsgeschichte mussten vergehen, ehe das Brotgetreide in der heutigen Form für uns zur Verfügung stand. Vor 6000 Jahren entdeckt und gezüchtet, war der Siegeszug des Getreides nicht mehr aufzuhalten. Auf die unterschiedlichsten Arten wurde der Getreidebrei zu Fladen (Brot) verarbeitet. Aus Ausgrabungen weiß man, dass 300 Jahre vor Chr. bereits in Bulgarien Backöfen gut bekannt waren. Die Ägypter vergoren erstmalig 1800 Jahre vor Chr. Sauer und Getreidebrei und bekamen damit ein leckeres Brot. Schon damals gehörte ein Lehmbackofen in Ägypten in jedes Haus. Der Weg vom ersten Getreidebrei bis zum heutigen Brot war lang und steinig. Kein Wunder, dass dieses Lebensmittel, dessen Herstellung mit solchen Mühen verbunden war, heilig gehalten wurde und viele Gebräuche und Sitten sich damit verknüpfen. Brot galt als Symbol der Götter. So wurde die Göttin Demeter von den Griechen und die Göttin Ceres von den Römern verehrt. In der Bibel heißt es „unser Täglich Brot gib uns heute…“. Heerführer und Könige ehrte man mit einer Brotgabe und noch heute empfängt man Gäste mit Brot und Salz.

Das Museum zeigt Ihnen, wie in der Vergangenheit Brot gebacken wurde. Alte Gerätschaften aus Bäckereien der Umgebung machen den Aufwand des Brotbackens in früheren Zeiten sichtbar. Besonders interessant ist die Mehlherstellung durch eigene Aktivität für unsere Kinder und natürlich an den Backtagen das Backen selbst mitzuerleben.

An folgenden Tagen besteht dazu die Möglichkeit: Karfreitag, Himmelfahrt, Pfingstsonnabend, Sonnabend nach Pfingsten zum Backofenfest, am 3. Oktober, am letzten Sonnabend im Oktober (Feuer und Flamme für unsere Museen) und am 23. Dezember.

Kontakt

Adresse:
14797 Kloster Lehnin
Emstaler Hauptstraße 29

Telefon: 03382-741760
E-Mail: udowernitz@t-online.de
Webseite: www.backofen-emstal.de

Öffnungszeiten

Sonnabend 14.00 - 16.00 Uhr und nach Vereinbarung

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