Derwitz, Lilienthal-Gedenkhaus
2011 wurde im Lilienthaldorf Derwitz, gelegen an der Bundesstraße 1 zwischen Werder (Havel) und Groß Kreutz das Jubiläum „120-Jahre Menschenflug“ gefeiert.
Das Lilienthalmuseum präsentiert sich am Dorfplatz. Das Lilienthaldenkmal, anlässlich 100 Jahre Menschenflug 1991 eingeweiht, befindet sich an der Ortsverbindungsstraße zwischen Derwitz und Krielow.
Der Menschenflug Otto Lilienthal, geboren am 23.5.1848 war der erste Mensch, der mit selbst konstruierten Flügeln geflogen ist. Bereits in seiner Jugend unternimmt er zusammen mit seinem Bruder Gustav vielfältige Flugversuche. Nach seinem Ingenieurstudium gründet er eine Maschinenfabrik in Berlin. Die ersten Flugversuche erfolgten in Berlin-Lichterfelde. In Derwitz sind die Bedingungen besser und Otto Lilienthal flog als erster Mensch 1891 mehr als 25 Meter durch die Luft. Otto Lilienthal: „Fast allsonntäglich und auch wenn meine Zeit in der Woche es erlaubte, befand ich mich auf dem Übungsterrain zwischen Werder und Groß Kreutz, um von den dortigen Hügeln Tausende von Malen den Segelflug gegen den Wind zu üben. Ein Techniker meiner Maschinenfabrik und ich wechelten uns derart ab, dass der eine vom Berg herabsegelte und gleich darauf den Apparat wieder zur Höhe trug, während der andere sich ausruhte und sofort einen neuen Sprung vornahm.“
Ständiger Begleiter war der Derwitzer Müller Herrmann Schwach, in dessen Mühle Lilienthal seinen Flugapparat unterstellte. Bei seinen Flugversuchen schützte sich Otto gerne mit einem rotem Sweater und knielangen gepolsterten Hosen. Dazu trug er hohe Schuhe mit dicken Gummisohlen, die Fußgelenke waren bandagiert. Der Fliegerberg und der skurrile Flieger waren bald die Attkraktion der Berliner.
„Des Sonntags kamen sie mit Kind und Kegel heraus und schlugen ihr Lager am Fuße des Berges auf. Der fliegende Mann wurde bei seinem Erscheinen mit einem lauten Hallo begrüßt, nach seinem Abflug mit Beifall bedacht“. Flugpioniere aus aller Welt finden sich ein. Später fliegt Lilienthal vom höheren Gollenberg in Stölln, wo er mehr als 250 Meter Weite überwindet.
Am 9. August 1896 stürzt Lilienthal in Stölln ab und stirbt.
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