Kloster Lehnin, Ehemaliges Zisterzienserkloster
Das Kloster Lehnin ist das älteste Kloster des Zisterzienserordens in der Mark Brandenburg und wurde 1180 von Markgraf Otto I. von Brandenburg gegründet.
Nach Einzug eines Konvents aus dem Zisterzienser-Kloster Sittichenbach (1183) wurde etwa um 1190 mit dem Bau der Kirche und der Klosteranlage begonnen, der im Wesentlichen bis 1260 zum Abschluss kam. Das Kloster Lehnin besaß als Hauskloster und Begräbnisstätte der Askanier und Hohenzollern eine bedeutende kirchliche, wirtschaftliche und politische Funktion und entwickelte sich allmählich zu einer der wohlhabendsten Abteien im Land. Nach wechselvoller Geschichte wurde das Kloster Lehnin im Jahre 1542 säkularisiert.
Der Klosterbesitz, der 64 Dörfer ausmachte, fiel an den Kurfürsten. Die umliegenden Flächen und die Wirtschaftsgebäude wurden als kurfürstliches, später als königliches Domänegut ausgebaut und als solches bis 1811 genutzt. Die Bautätigkeit kam völlig zum Erliegen. Lediglich das Amtshaus wurde als Wohnung des kurfürstlichen Domäneverwalters 1696 neu errichtet. Während des 30-jährigen Krieges sind zahlreiche Klöster in der Mark verwüstet worden, auch das Lehniner Kloster und umliegende Ortschaften erlebten mehrfach Plünderungen und Brandschatzungen. Mitte des 17. Jhd. hatte der Große Kurfürst das bereits verfallene Konversengebäude zu einem Jagdschloss ausgebaut. Dadurch entstand z.B. im Frühjahr, wenn sich Hofgesellschaften zur Jagd in Lehnin aufhielten, ein bescheidenes höfisches Leben.
Im 18. Jhd. verfielen die Klosteranlagen zusehends. Die Romantik und das aufkommende Nationalbewusstsein führten dazu, dass sowohl das preußische Königshaus als auch die gebildeten Stände zunehmend ihre Aufmerksamkeit auf den jämmerlichen Zustand des ehrwürdigen Klosters Lehnin richteten, zumal sich in Lehnin einst neben den askanischen auch die Grabstätten der Markgrafen und Kurfürsten und ihrer Familien aus dem Haus Hohenzollern befanden. Bereits Mitte des 19. Jhd. wurden namhafte Architekten wie Ludwig Persius und Friedrich August Stüler von König Friedrich Wilhelm IV. mit Gutachten und Restaurierungsplänen für die Kirche beauftragt. Nach Abschluss der Studien wurden Pläne zur Wiederherstellung der Kirche ausgearbeitet, mit deren Bau im Frühjahr 1871 unter Leitung der königlichen Baumeister Geiseler und Köhler begonnen wurde. 1877 konnte das Gotteshaus schließlich eingeweiht werden.
Neben der Klosterkirche, dem Kapitelsaal, Resten der Klausur und dem Königshaus sind ein alter Kornspeicher aus dem 14. Jhd., ein Wirtschaftsgebäude, das in klösterlichen Zeiten u.a. Brau- und Branntweinhaus war, die Torkapelle und Reste des Klostertores erhalten oder rekonstruiert worden.
Seit 1911 ist die Klosteranlage Heimat eines Diakonissenmutterhauses. Der diakonische Träger, das „Evangelische Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin, betreibt auf dem ehemaligen Klostergelände verschiedene Einrichtungen, u.a. ein Krankenhaus, eine Alten- und Pflegeheim, ein Hospiz und eine Kindertagesstätte. In den verschiedenen Gästehäusern auf dem Klostergelände sind Übernachtungsgäste willkommen.
Im barocken Amtshaus befindet sich das Museum im Zisterzienserkloster Lehnin mit seiner Dauerausstellung "Wo Himmel und Erde sich begegnen". Sie erzählt von der Geschichte der Klosteranlage und dem gemeinschaftlichem Leben in ihr.
Kontakt
Adresse:
14797
Kloster Lehnin
Klosterkirchplatz 1-19
Telefon: 0178-6187138
E-Mail: stefan.beier@diakonissenhaus.de
Webseite: www.klosterkirche-lehnin.de
Öffnungszeiten
April - Oktober: Mo - Fr 10.00-16.00 Uhr Sa 10.00-17.00 Uhr / So 13.00-17.00 Uhr
November-März: Mo - Sa 10.30 - 15.30 Uhr So 13.00-16.00 Uhr