Demografiebericht Nr.2

...umfassende Beschreibung der demografischen Entwicklung und damit verbundener Auswirkungen im Landkreis bis zum Jahr 2030

Nach dem konzeptionellen Ansatz der Integrierten Sozialberichterstattung im Landkreis Potsdam-Mittelmark wird dieser Basisbericht, orientierend am Zwei-Jahres-Turnus der Herausgabe der Bevölkerungsprognose für das Land Brandenburg durch das Landesamt für Bauen und Verkehr in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, alle zwei Jahre vom FD Strategisches und operatives Sozialcontrolling aktualisiert. Neben der Darstellung der Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Potsdam-Mittelmark seit den 90er Jahren befasst sich der Bericht mit der aktuellen Bevölkerungsprognose 2011-2030. Der vorliegende Demografiebericht basiert auf Daten mit Stand vom 31.12.2011. Der aktuellen Bevölkerungsprognose 2011 bis 2030 sind die Basisdaten vom 31.12.2010 zugrunde gelegt. Im Vergleich der aktuellen Bevölkerungsprognose 2011-2030 mit der Bevölkerungsprognose 2009-2030 im ersten Demografiebericht wird für den Landkreis Potsdam-Mittelmark ein Bevölkerungsrückgang von -5,3 % prognostiziert, in der vorhergehenden Prognose ist man von -6,0 % ausgegangen. Die deutlichsten Korrekturen zeigen sich bei der Gemeinde Nuthetal: -Nach der alten Prognose 2009-2030 sollte die Kommune noch um bis zu 10,4 % wachsen. In der aktuellen Prognose verliert sie nun an Einwohner bis -11,4 %. -Entsprechend gibt es hier auch die größten Abweichungen bei den dargestellten Altersgruppierungen. -Unter 15-Jährige: erst -15,0 %, jetzt -42,2 %. -Erwerbsfähige: erst -13,4 %, jetzt -35,8 %. -Ab 65 Jahre und älter: erst +131,4 % (höchster Wert in PM), jetzt +107,4 % (zweithöchster Wert). Regional und nach Altersgruppen betrachtet hat sich neben der deutlichen Korrektur für die Gemeinde Nuthetal vor allem die rückläufige Entwicklung des Anteils Kinder und Jugendlicher sowie der erwerbsfähigen Bevölkerung in den Planregionen 2, 3 und 4 mit Ausnahme von Schwielowsee leicht verbessern können. Im Gegenzug dazu hat sich in allen ämtern und Gemeinden der steigende Anteil der älteren Bevölkerung ab 65 Jahren etwas verringert. Grundlegende Tendenzen sind allerdings geblieben: -Die positive Bevölkerungsentwicklung stagniert langsam aber sicher. Das heißt, der bereits bestehende negative natürliche Bevölkerungssaldo wird nicht mehr wie bisher durch Zuzüge ausgeglichen. -Die ländlichen Regionen verlieren weiterhin stärker an Einwohner als die Kommunen im Berliner Umland, die teils weiterhin wachsen. -Bis 2030 verringert sich die Anzahl der unter 15-Jährigen, außer in der Stadt Teltow. -Bis 2030 verringert sich die Anzahl der Erwerbsfähigen, außer in der Stadt Teltow. -Bis 2030 nimmt die Anzahl der Bevölkerung ab 65 Jahre im gesamten Landkreis bedeutend zu. über die Bedeutung für die Entwicklung der sozialen Belange hinaus, die uns natürlich als Fachbereich Soziales, Jugend, Schule und Gesundheit der Kreisverwaltung berühren, hat die demografische Entwicklung Auswirkungen auf alle Lebens-und Handlungsfelder. So hat sich die Bevölkerung zurückliegend regional sehr unterschiedlich im Landkreis entwickelt und Themen wie Mobilität müssen bereits heute regional sehr unterschiedlich betrachtet werden, um rechtzeitig und bedarfsgerecht gemeinsam und abgestimmt zukunftsfähige Konzepte entwickeln zu können. Der Demografiebericht Nr. 1 trug wesentlich dazu bei, die notwendige rechtskreis-und gemeindeübergreifende Diskussion zu den sich abzeichnenden Entwicklungstendenzen im Landkreis zu versachlichen und zu einer abgestimmten Datenbasis zu führen. Es ist gelungen, den Blick auf die Prognosen zu verschiedenen Altersgruppen der Bevölkerung mit ihren regionalen Besonderheiten zu öffnen und notwendige Entwicklungen aufeinander abgestimmt in Gang zu setzen. Auch der Demografiebericht Nr. 2 möchte zur Aufklärung beitragen und die Diskussion weiter anregen. Nicht zuletzt obliegt es uns und unseren 19 Städten, ämtern und amtsfreien Gemeinden jeden einzelnen Bürger für das Thema zu sensibilisieren. Den Prozess des demografischen Wandels im Landkreis werden wir nicht aufhalten oder umkehren können, vielmehr müssen und können wir uns aber schon jetzt darauf einrichten, dass wir weniger, älter und vielleicht auch bunter werden und welche Folgen sich für eine bürgernahe Daseinsvorsorge abzeichnen.

Demografiebericht12 12 06
(PDF, 4.33 MB)
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